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Re: Die Kinder anderer Leute

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ich stimme dem artikel in allen punkten zu und habe einiges davon mit meinem älteren sohn auch schon erlebt.
zum glück noch nie der rumschreien und brüllen im supermarkt, aber leider eine ähnliche szene wie die mit dem treten.
naja, treten wars nicht. aber schlagen. mein sohn, damals noch nicht ganz 3, ich weiß gar nicht mehr warum, hat relativ unvermittelt in einem geschäft einem mann auf das bein geschlagen. der drehte sich um und es kam erst mal - ohne zu wissen, was jetzt überhaupt genau geschehen war - ein lautes "HEYYY!!!" ich war erst völlig perplex, weil ich so ein verhalten von ihm überhaupt nicht gewohnt war und forderte ihn sofort auf, sich zu entschuldigen - also meinen sohn, nicht den mann ;). da lief mein kleiner ganz rot an und erst da checkte er, dass das verhalten völlig falsch war. der mann meinte dann: "ach, ist schon in ordnung". und da hab ich wirklich gesagt: "nein, ist es nicht. man haut niemanden!" also forderte ich ihn nochmal zu einer entschuldigung auf und die kam dann auch. der mann meinte dann zu ihm: "ist schon gut, aber das machst du bitte nicht mehr, denn das tut weh!". ich fands gut, dass er selbst als betroffener auch nochmal auf die situation eingegangen ist.

auch die aufforderung zum vorher diskutierte bitten kam einmal von einer verkäuferin. sie war einfach schneller als ich und ich fand nichts schlimmes daran. im gegenteil. ich finde es gut, dass kindern gezeigt wird, dass manche regeln für alle und überall gelten und nicht nur mama und papa das einfordern.

meine freundin hat unlängst meinen sohn auch mal wegen irgendwas zurechtgewiesen. nett, aber bestimmt. ich hab mir darüber überhaupt keine gedanken gemacht, weil ich es als völlig normal empfunden habe.
doch am abend hab ich dann eine sms von ihr bekommen, ob mir das unrecht war, sie wollte sich da nicht in irgendwas einmischen. ich hab dann gesagt, dass mir das sogar recht ist, wenn auch von ihr was kommt, vor allem, weil ich vom geschen ja nicht direkt betroffen war und es für mich 1. eine hilfe ist, wenn sie dann direkt reagiert und zweitens - wie bereits erwähnt - wieder das bewusstsein für allgemein gültige verhaltensregeln geschult wird.

man kann von kindern nicht erwarten, sich immer gut zu benehmen, man kann aber von einem erwachsenen sehrwohl erwarten, kinder dabei zu unterstützen, gutes benehmen zu lernen. und da sind auch mütter gefordert, über ihren eigenen stolz die auch ungebetene mithilfe der gesellschaft zu dulden, bestenfalls sogar wertzuschätzen. denn kinder können davon nur profitieren.

im gegensatz zu sonja empfinde ich es nicht so, dass dieses miterziehen oft kritik ist und selbst wenn, kann jede art von kritik andere sichtweisen erschließen und zum lernen anregen, auch die unangebrachte. seis auch nur deshlab, weil man sich dann mit einer thematik näher beschäftigt und über das eigene verhalten nachdenkt.
oft zielt kritik eben NICHT auf die eigene person ab, sondern nur auf eine bestimmte handlung. wir neigen nur sehr dazu, kritik persönlich zu nehmen. das ist ein großer unterschied. da muss ich mich selbst auch oft an der eigenen nase fassen.

und man kann ja über alles reden, wenns einem wirklich was wert ist.

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