Zitat
hä?
man muss nicht immer mitläufer sein und schon gar nicht sein kind zu einem machen, dass sich nur dann gut und selbstsicher fühlt, wenn es hinsichtlich besitz (klamotten, handy...) mit den anderen mithalten kann.
Dieser Satz sollte fett gedruckt und doppelt unterstrichen sein! Denn in Sachen Besitz allein ist das Mitläufertum zwar kostenintensiv und sinnlos, aber recht harmlos.
Dennoch ist es eine Schule für den Umgang mit Gruppenzwang und dem Bilden einer eigenen Meinung/Einstellung und das Verteidigen selbiger.
Genau das wird aber spätestens wenn die Kinder langsam Richtung Pubertät starten Gold wert. Da gehts dann nämlich beim Gruppenzwang nicht mehr nur um so harmlose Sachen wie "Wer hat die besten Markenklamotten?" oder "Wer hat welche Konsole und welche Spiele dafür, das tollste Handy etc?" sondern um mitunter wesentlich langfristigere Entscheidungen, bei denen die Eltern dann gar nicht mehr mitreden können, wie z.B. "Wer schafft mehr beim Komasaufen?", "Wer ist cool und steht in der Pause mit Tschik vor der Schule?", "Wer traut sich mit zu Kiffen/Koksen/was auch immer?" und ähnliches.
Bevor jetzt der Aufschrei kommt, was denn ein Computerspiel mit einer Drogenkarriere zu tun habe: an sich gar nichts, und das eine ist noch lange keine Garantie für das andere, da spielen auf jeden Fall noch viele, viele andere Faktoren mit, und natürlich kann das Ganze auch ins Gegenteil ausschlagen wenn man prinzipiell alles verbietet, was die andern haben. Aber der Umgang mit Gruppenzwang ist etwas, das man durchaus trainieren sollte, solange das noch so einfach geht.
Ich finde, damit anzufangen, dass man bestimmte Anschaffungen hinterfragt und nicht tätigt, oder noch ein paar Jahre nach hinten verlegt, und diese Entscheidung samt Gründen mit dem Kind diskutiert, ist ein sinnvoller Einstieg in das unabhängige Handeln und Denken.